Zugmaschinen der Deutschen Bundesbahn

Die Deutsche Bundesbahn hat sich über die gesamte Zeiten auch im Güterkraftverkehr betätigt. Der konventionellen Güterverkehr dienten vorallem dem Vor- und Nachlauf von den hauptsächlich auf der Schiene abgewickelten Verkehren. Mit dem Rückzug aus der Fläche, und der damit einhergehenden Schliessung von Güterabfertigungen und Tarifbahnhöfen für den Güterverkehr, gewann dieser Bereich zunehmend an Bedeutung. Der Vor- bzw. Nachlauf zum nächsten Güterbahnhof wurde immer länger. Das Umladen und Befördern im Güterzug damit zunehmend unwirtschaflich. Die letzten Güterabfertigungen wurden Mitte 1990ziger Jahre durch DB Cargo geschlossen. Der Stückgutverkehr wurde ab dem Zeitpunkt vollständig auf der Straße abgewickelt. Zum Einsatz kamen handelübliche LKW und Transporter. Diese waren in der Regel grau lackiert und trugen eine rote Bauchbinden mit Bundesbahn-Logo. Modelle dieser LKW werden gelegentlich von Herstellern aufgelegt. Dabei reicht die Bandbreite vom Kleinserienbausatz eines LKWs für PA-Behälter aus den 1950ziger Jahren, bis zu modernen Gliederzügen des Güterkraftverkehrs mit „Bahntrans“ Wechelspritschen.

Für den Schwerlasttransport auf der Straße oder die Beförderung von Güterwagen auf Straßenrollern („Culemeyer“) verfügt die Deutsche Bundesbahn auch über eigene Schwerlastzugmaschinen. Die robusten und zum Ende auch oft sehr betagten Fahrzeuge wurden von Kaelble, Faun oder Titan gebaut. Im Modell gibt es einige dieser Fahrzeuge als Bausatz von Kibri. Exotitsche Zugmaschinen wie die 1981 beschafft Kaelble KDVW 421 ZB wurden in der Vergangenheit von PM-Modellbau (externer Link zu PM-Modellbau) angeboten. Leider sind diese heute nur noch schwer zu bekommen. Die Zugmaschinen waren in der Regel so ausgeführt, dass sie einfach und schnell auf konventionellen Rungenwagen verladen werden konnten. Das beschränkte Lichtraumprofil bedingte dabei oft ein etwas ungewohntes Erscheinungsbild. Im Vergleich zu anderen Zugmaschinen waren die LKW der Bundesbahn niedriger gebaut. 

Vorbildaufaufnahmen der Zugmaschinen findet man mit etwas Aufwand im Internet. Selber kann ich leider nur ein Bild der im Eisenbahn-Museum Darmstadt-Kranichstein erhaltenen MAN-Zugmaschine zeigen.

Erhaltende Zugmaschine in Darmstadt-Kranichstein

Diese MAN-Zugmaschinen ist ein gutes Beispiel für die niedrige Bauweise. Kibri hat lange Zeit einen entsprechenden Bausatz angeboten. Den Bausatz kann man mit einfachen Mitteln aufhübschen. Durch andere Räder, Lackierung, Beschriftung und dem farblichen Absetzen von Details entsteht ein wesentlich besser Gesamteindruck. Das im Bild 2 dargestellte Modell wurde entsprechend bearbeitet. Da ich im Laufe der Zeit mit der mangelhaften Ladungssicherung und kräftigen rot im Fahrwerksbereich unzufrieden war, habe ich die Zugmaschine aber nochmal auseinander genommen und das Fahrgestell dunkelgrau lackiert. Anschließend wurde die Zugmaschine wieder auf den, ebenfalls aus einem Kibri-Bausatz entstandenen, „Wagen zur Beförderung von Kraftfahrzeugen“ verladen und diesmal auch vernünftig gesichert, siehe Bild 4

Nachlackierter und gesuperter LKW, noch mit rotem Fahrwerk und ausreichende Ladungssicherung

Die Antenne wurde mit Sekundenkleber an den Spiegel geklebt. Für den Transport auf der Eisenbahn waren die Spiegel aber in der Regel angeklappt.

Der gleiche LKW nach dem Umlackieren des Fahrwerks. Über das Zugmaul wurde die Zugmaschine auf dem Wagen gesichert.   

An der Laderampe im Bahnhof Bad Schwartau

Etwa zur gleichen Zeit bot Roco unter der Artikelnummer 66681 einen Rungenwagen (Kbs) mit einer Magrius Zugmaschine der DB als Ladegut an. Die Zugmaschine kannte ich bereits aus meinen Kindertagen. Die nicht vorhandene Ladungssicherung wurde ergänzt, die Zugmaschine mit Vorhängen, Rundumlicht, Bremsschläuchen und Arbeitsscheinwerfern gesupert. Lose Rungen und ein Drahtseil liegen für die alltägliche Unordnung auf der Ladefläche.

Roco Modell einer Margirus Zugmaschine der Bundesbahn aus den 1980ziger Jahren

Die Zugmaschine aus dem Set 66681 bereits gesupert und auf dem Wagen verlastet. Die Bedruckung weicht leicht von der, der damaligen Zugmaschine, ab. Der Vorhang wurde aus einer Lage eines Papiertaschentuchs gebaut.

Auf der Ladefläche des Wagens abgelegte Rungen.

Links an der Bordwand ein Stahlseil

    

Fleischmann bot einst einen, ebenfalls mit einer DB-Zugmaschine beladenen, Flachwagen an. Die Beladung änderte sich über die Jahre immer mal wieder. Die Farbe des LKW, der Hersteller oder auch der TYP wechselten von Zeit zu Zeit. Heute sind alle Wagen aus dem Sortiment verschwunden. Gebraucht bekommt man die Wagen oft nur zu deutlichen überhöhten Sammlerpreisen. Für einen einfachen Flachwagen und eine jahrzehnte altes LKW Model werden 30 € und mehr verlangt. Mit etwas Glück fand ich die Reste einer Zugmaschine auf der jährlichen Börse in Ratekau. Die Pritsche und der Fenstereinsatz fehlte bereits. Die Pritsche wurde neu aus Kunststoff gefräst. Die Fenster mit Klarsichtfolie verglast. Dann folgte Lackierung und Beschriftung. Auf der Ladefläche wurde durch Paletten, Kuppelstange, Leiter und Kantholz wieder Arbeitsatmosphäre geschaffen. In Anlehnung an die Wagen von Fleischmann wurde der LKW auf eine kurzen zweiachsigen Wagen von Roco verladen. Der Wagen wurde zuvor umlackiert und als „Wagen für Kraftfahrzeuge“ beschriftet.

 

Instandgesetzte und verlastete Wiking-Zugmaschine auf einem Flachwagen

Auf der Ladefläche finden sich Ausrüstungsgegenstände

 

Letztes Projekt, und erst von wenigen Wochen fertiggestellt, war eine FAUN Zugmaschine. Das Vorbild war zum Schluss zum Ziehen der Straßenroller für Güterwagen eingesetzt. Das Modell müsste ebenfalls von PM-Modellbau stammen. Sicher sagen kann ich das aber nicht, da ich die Teil aus der Bastel- bzw. Restkiste eine Braunschweiger Modellbahnladens zusammengesammelt habe. Die Fenstereinsätze habe ich aber leider nicht mehr gefunden. Die Teile waren blau und rot lackiert. Die Pritsche mit Bordwänden aus Holz dargestellt. Die Lackierung war schnell angepasst. Die neue Pritsche, mit den typischen Bordwänden aus Stahl, schnell gefräst. Für die Fenster habe ich lange Zeit keine Lösung gehabt. Die Windschutzscheibe ist gebogen. Durch die dicken Säulen des Führerhauses ist auch eine von innen eingepasste und mit Übermaß eingesetzte Scheiben nicht möglich. Anfang März habe ich dann aus einer Klarsichtverpackung eines Dekoders ein Stück eingermaßen passend zugeschnitten. Mit einem Fön haben ich das Stück erwärmt und an den entscheidenen Stellen ein bisschen vorgebogen. Danach habe ich das noch warme Fenster um das Führerhaus gelegt und mit Leimzwingen fixiert. Nach dem Auskühlen habe ich die neue Scheiben passend zugschnitten. Dabei sollte man sehr vorsichtig vorgehen und lieber zu wenig abschneiden als zu viel. Am Ende sollte auch diese Scheibe ein leichtes Übermaß haben und wird dann mit Sekundenkleber und Klarlack auf die den Ausschnitt im Führerhaus geklebt.

Die Ladefläche wurde nicht beladen aber mit Vallejo Wash gealtert. Die Peil- und Griffstangen wurden aus Draht gebogen. Der Auspuff stammt aus der Bastelkiste.

Während der Verladung auf einen Flachwagen

 

Die allgegenwärtig Kaeble Zugmaschine aus dem Kibri Bausatz sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Superung des dargestellten Modells habe ich bereits in einem eigenen Beitrag beschrieben. Die dort beschriebenen Arbeitsschritte gelten sinngemäß auch für die anderen hier vorgestellten LKW.

Kaeble Zugmaschine aus dem ersten Beitrag

 

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