Geschichtliche Grundlagen, Vorbildzustand und Anforderungen
Ein Modell des Doppelstockwagens der Lübeck-Büchner-Eisenbahn (LBE) gibt es seit geraumer Zeit von Lima. Genau genommen gibt es drei Varianten des Wagens. Die ursprüngliche LBE-Version mit gelb abgesetztem 2. Klasse Abteil wurde gemeinsam mit passender Dampflok der Baureihe 61 angeboten. Das gleiche Set wurde auch als Variante der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft verkauft. Die Lokomotive ist jeweils stromlinienverkleidet und genau wie der Wagen entspricht sie damit dem nur wenige Jahre anhaltenden Betriebszustand aus der Anfangszeit des „HL-Schnellverkehrs“. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Stammlokomotiven der Doppelstockwagen relativ schnell durch andere Typen ersetzt. Die Loks fanden außerhalb von ihrem einstigen Stammgebiet kurzzeitig andere Verwendung und wurden schnell ausgemustert. Von den ursprünglichen acht Doppelstockwagen waren nach dem Krieg noch sieben vorhanden. Mit Dampfloks der Baureihen 78, 41 oder 38 und später mit den Dieselloks der Baureihen V 100, V 160 und V 200, liefen sie weiterhin im Raum Lübeck bzw. Hamburg. Die Steuerabteile der Doppelstockwagen wurden für die Dieselloks umgerüstet weitergenutzt. Die Wagen erfuhren weitere Umbauten. Die Gepäckraumtüren, die Signalbeleuchtung und die Windschutzscheiben entsprachen schon bald nicht mehr dem Ursprungzustand und wichen somit auch vom Lima Modell ab. Das im Bundesbahn-Outfit angebotene Modell stellt in den Punkten bereits einen großen Kompromiss dar. Allen Varianten des Wagens gemein ist der zu große Pufferabstand, die zu hochliegende Pufferebene und der zu lange Faltenbalk zwischen den Wagenhälften. Als heimatverbundener Eisenbahner beschäftigt man sich irgendwann zwangsläufig auch mit der Geschichte dieser Wagen. Nachdem ich den „Eiligen“ aus dem Berufsverkehr der 1980er Jahre aus zwei umgebauten Fleischmann Loks der BR 218 und sechs Lima Silberlingen wendezugfähig nachgebaut hatte, wollte ich auch die Varianten mit Loks der BR 220 und Doppelstockwagen im letzten Betriebszustand darstellen. Ende der 1960ziger Jahr baute die Bundesbahn die Wagen ein letztes Mal um. Die Steuerabteile wurden ausgebaut und die Stromlinienverkleidung der Puffer wurde entfernt. Die Gepäckraumtüren sind durch Übersetzfenster ersetzt worden. Der letzte Betriebszustand kann an dem erhaltenen Wagen im DB-Museum nachvollzogen werden.
Das Lima Modell musste also auch entsprechend umgebaut werden. Hilfreich ist der Artikel von Alfred Fordon in der MiBa 09/2009 Letztlich beschreibt der Artikel zwar den Umbau in eine Epoche 3 Variante, trotzdem ist dieser sehr hilfreich und bietet eine gute Recherchemöglichkeit. Folgende Anforderungen hatte ich an meinen Umbau:
- Wendezugfähig mit den bisher umgebauten Lokomotiven und Steuerwagen
- Darstellung des letzten Betriebszustandes ohne verkleidete Puffer und mit verschlossenen kleinen Stirnfenstern
- Anpassen der Pufferhöhe
- Reduzierung des Pufferabstands
- Mindestradius R 3 (Wendeschleifen der Modulanlage)
Die Bilder in diesem Betrag stammen aus dem Nachlass von Herrn Klaus Dieter Schwerdtfeger, verfügbar beim Kreisarchiv Stormann. Diese Bilder sind lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.